Frankreich - Sark und Roscoff
Hallo zusammen, nach einigen Tagen Funkstille melden wir uns mal wieder 🙂
Wir sind von Cherbourg aus nach Sark, einer Insel im Englischen Kanal gefahren. Sark ist deutlich größer als Helgoland, wird jedoch nur von circa 600 Menschen bewohnt. Es gehört als Insel im Kanal zum englischen Kronbesitz, ist somit also weder Teil von Frankreich, der EU noch von Großbritannien selbst, sondern untersteht der Britischen Krone selbst. Bis vor kurzem wurde Sark noch Feudal regiert, ist aber im Jahre 2008 zur Demokratie übergegangen. Lest euch am besten den Wikipedia Artikel durch, ist echt spannend, was da abgeht.
Auf jeden Fall ist die Insel, und auch die zwei Ankerbuchten im Westen davon, WUNDERSCHÖN. Dieses Mal haben wir sogar die SD-Karte wieder in die Kamera eingelegt, jedoch haben wir den Akku nicht aufgeladen, sodass es wieder nur relativ wenig Bilder von Sark gibt.
Wir sind am späten Nachmittag angekommen und haben den Anker gesetzt, und er hielt Bombenfest. Anschließend machten wir unser Beiboot und Motor klar und sind bei Hochwasser zur Insel gefahren. Dort gab es einen Ankerschnapps aus kleinen Muscheln. Sark selbst ist von steilen Klippen umrandet, also mussten wir erst den Hang entlang eines Pfades entlang steigen. Unsere Erkundungstour führte uns zunächst zu einem kleinen Häuschen mit einer Kunstausstellung von Annie Dachinger, die auf Sark lebt. Nach einigen Minuten kam zufällig eine Freundin von der Künstlerin vorbei, um die Ausstellung abzuschließen. Sie erzählte uns, dass Annie nicht nur malt, sondern eine „weiße Hexe“ ist und mit überirdischen Wesen kommuniziert. Ziemlich wirr, beide! War super lustig.
Anschließend sind wir noch zwei kleinen Mädchen begegnet, die uns auf unterhaltsame Art den Weg zum Obelisken (Monument) gezeigt haben. Nach einigen wenigen Stunden auf Sark hat uns Siggi mit dem Beiboot wieder vom Strand abgeholt, dieses Mal bei Ebbe. Schon auf dem Weg zu uns ging ihm mehrmals der Motor aus. Und als er endlich bei uns war, startete der Motor gar nicht mehr. Benzin alle, keiner von uns hat auf das Auftanken geachtet. Paddel sind leider auf der Cello geblieben, also hieß es improvisieren. Mit Hilfe des am Strand angespülten Mülls paddelten Siggi und Raimund wieder zurück zur Cello (siehe Video) und füllten den Tank wieder auf, sodass Kurt und Robert auch vom Strand abgeholt werden konnten.
Sark ist auch die erste „Dark Sky Island“ (Insel des dunklen Himmels). Auf der Insel sind Autos und Straßenbeleuchtung verboten. Und auch jede andere externe Beleuchtung unterliegt strengen Regeln. Damit soll der Nachthimmel atemberaubend sein und sehr gut mit bloßem Auge erkundet werden können. Leider war es bei uns etwas diesig, und auch nahezu Vollmond, sodass wir leider nur einen kleinen Ausschnitt vom Sternenhimmel genießen konnten.
Am nächsten Tag gingen Raimund, Robert und Kurt wieder auf Erkundungstour. Siggi blieb mit Magenschmerzen wieder bei der Cello und übte sich im Angeln. Zunächst erkundeten wir den bei Niedrigwasser etwa 7 Mal größeren Strand. Durch das Niedrigwasser wurden einige Höhlen freigelegt, die wir uns natürlich anschauen mussten. Anschließend versuchten wir, die Steilklippe auf anderem Weg zu erklimmen, mussten das jedoch wieder abbrechen. Also wieder den normalen Aufgang genommen und dieses Mal die andere, auch wunderschöne, Seite von Sark erkundet. Auf dem Weg zum Venus Pool und den Silberminen haben wir einen Haufen Brombeeren gefuttert.
Gegen Abend haben wir dann den Anker gelichtet und sind auf eine Nachtfahrt in Richtung Roscoff gestartet. Nachtfahrten sind auch nicht mehr das, was sie zu Beginn waren. Auch diese verlief völlig problemlos und ohne weitere Schiffe in Sichtweite. Am nächsten Morgen kam dann mal wieder die Flaute, kaum noch Wind, kaum noch Vortrieb. Als der Wind endlich wieder etwas zunahm, wurden wir plötzlich von einigen Delfinen überrascht. Schnell den Rest der schlafenden Crew geweckt und zusammen die 4-5 Delfine beobachtet, die neben und hinter der Cello mit uns für einige Minuten den gleichen Weg hatten. So plötzlich wie sie gekommen sind, sind sie leider auch wieder verschwunden. Vielleicht lag es ja daran, dass Raimund nach dem recht kurzen Schlaf dennoch eine volle Blase hatte und den Delfinen mitten in den Weg gepinkelt hat? Wer weiß das schon …
In Roscoff sind wir wegen der Flaute einige Stunden später als erwartet angekommen und haben dann unter starker Strömung im Hafen angelegt. Crew ist spitze, die Cello hat keinen einzigen Kratzer abbekommen. Am nächsten Tag ist Raimund zur Hochzeit von Nico und Regina abgereist und wir drei hocken nun hier im schönen Roscoff und kümmern uns um die Cello und um uns selbst.
Der Motor macht gerade etwas Probleme, er verliert Öl und kämpft bei Einsatz mit einer erhöhten Temperatur. Kurt und Siggi geben sich viel Mühe, diese Probleme mit den vorhandenen Mitteln zu beheben. Wir werden nun wohl noch einige Tage hier in Roscoff bleiben, um das Schiff für die Biskaya fit zu bekommen.
Sobald es wieder etwas zu erzählen gibt, folgt ein neuer Beitrag 🙂
Liebe Grüße in die Heimat!
Kommentare
Einwandfrei, sogar mit Videos! Sehr gut, weiter so! 🙂GrüßeArthur
NA sieht ja bis jetzt prima aus, wünsche Euch alles GUte und imer einen HAndbreit Wassr unterm Kiel.LG Fishi
Das sind eindeutig Killerwale und keine Delfine. Fragt Ferhat, der wird mir sicher zustimmen 🙂Haltet nicht nur das Cello sondern auch euch fit,Andi
Alta warum benutzt ihr nicht die Paddel 😀. Nein! Ihr habt sie verloren…… und ja Killerwale ….
Danke Andi für dein Raat-für sich aufpassen nicht nur aufs Cello.Berta
Sieht doch alles ganz entspannt aus bei euch. Freut mich dass es euch gut geht 🙂Ein Hoch auf alle Umweltsünder, die kostenlosen Paddel haben ja ihren Dienst getan 😀Aber was ist mit Kurts Schuhen los? Hats die über Bord gespült??? Oder trainiert er für die nächste Hobbit Verfilmung???Always barefoot 😉Segel mit Klebeband flicken ist technisch einwandfrei, das wird alles überleben. Ach ja und was den Motor angeht, der ja ölt….Mein Vorschlag wäre: Neue Dichtung aus ner Cornflakes-Packung schneiden. Hat bei der XT auch geholfen!Viel Erfolg und immer genug Wind in den Segeln,Miri
Du wirst es nicht glauben aber gegen das ölen hat zunächst folgendes geholfen:Man bohre an der richtigen Stelle ein Loch in den Motor. Und nur nicht zu klein.Siggi hat des voll im Griff
Wie gut, dass Mc Giver bei euch an Bord ist… 😉