Arrrrrr, Karibik!
Inzwischen sind wir vollkommen in der Karibik angekommen und auch unsere/eure Entchen, die wir inzwischen an viele Bekanntschaften verteilt haben, reisen fröhlich durch die Gegend. Nachdem wir auf Martinique mit den Schildkröten geschwommen sind, ging es noch für eine Nacht zum Ankern nach St. Pierre, bevor wir nach Dominica aufgebrochen sind. Dieses Mal hielt der Anker, obwohl es aufgrund der hohen Wellen relativ ungemütlich in der Bucht war.
Wie so oft in letzter Zeit, kommt der Wind nicht mehr von Osten, sondern eher von Süden oder Süd-Ost. Eigentlich perfekt, um in den Norden zu fahren, jedoch ist der Wind meistens schwach, die Wellen dafür, die über den Atlantik kommen, schön groß. So kommt es, dass wir wieder mal unfreiwillig unseren Motor nutzen müssen, um nicht bei völliger Dunkelheit in der Hauptstadt von Dominica, Rosseau, anzukommen.
Freundlicher weise werden wir auch ohne zu funken von einem kleinen Boot bemerkt, welches uns hilft, an einer Boje festzumachen. Auch diese Bucht ist nur gegen Osten geschützt, da der Wind jedoch gerade aus Süden kommt, kommt es auch hier den ganzen Tag und auch die Nacht über zu großen Wellen, die uns schön durchschütteln.
Dominica ist sehr schön, hat circa 400000 Einwohner und die meisten sind wirklich sehr nett. Vielleicht liegt es auch daran, dass gerade Karneval ist und alle gut drauf sind. Wir haben uns am ersten Tag nur mal Rosseau angeschaut. Nicht wirklich viel zu sehen, aber Dominica ist ja eher für die schöne Natur und die guten Wanderwege bekannt. Also ging es am nächsten Tag zum „Boiling Lake“, dem „kochenden See“. Es sollten nur knapp 14 Kilometer werden, dafür haben wir aber etliche Höhenmeter gemacht. Die Landschaft ist wirklich SUPER schön.
Zuerst machten wir an der „Ti Tou Gorge“ halt. Eine kleine Schlucht, die man schwimmend bis zum Wasserfall erkunden kann. Eine halbe Stunde später ging es weiter durch die Berge. Hinauf, hinab, wieder hinauf, und noch weiter hinauf, dann wieder hinab und hinauf 😀 Noch recht weit vom See entfernt, können wir schon den Schwefel riechen.
Am höchsten Punkt angekommen, sieht man im Wald Dampf aufsteigen, da hinten also verbirgt sich der kochende See. Noch ein ganzes Stück zu laufen, und natürlich wieder hinab ins „Valley of Desolation“, dem „Tal der Verwüstung“. Hier kommen die kleinen Bäche kochend an die Erdoberfläche. Geschätzte Temperatur, knapp um die 100° C. Den Finger sollte man nicht zu lange drin lassen. Alles ist sehr steinig, jedoch können sich Moos und einige Gräser behaupten. Wir laufen entlang der Bäche weiter hinab ins Tal, jedoch mündet dieser nicht in den kochenden See. Wir müssen weiter hinauf. Nach circa 4 Stunden erreichen wir dann den kochenden See. Sehr einladend sieht er nicht aus. Ein lokaler Führer, der gerade mit einer anderen Gruppe da ist, behauptet, dass das Wasser zwischen 150 und 200°C heiß ist. Nach einer kurzen Rast heißt es zurück zum Rundweg.
Auf dem Rückweg machen wir noch kurz in einem kleinen aufgestauten Pool halt, dessen Wasser zwischen 40 und 50° C hat. Wir hüpfen hinein, genießen die wohltuende Wärme. Danach geht es wieder hinauf und hinab. Wir finden jedoch die korrekte Abzweigung nicht und laufen den schon uns bekannten Weg einfach wieder zurück, vorbei an kleinen Flüssen und zum abschließenden Bad in der „Ti Tou Gorge“. Insgesamt haben wir knapp 7 Stunden für die gesamte Tour gebraucht und sind froh, dass uns ein netter Schweizer mit seinem Auto wieder zurück in die Stadt bringt. Es gibt das leckerste chinesische Essen, was ich überhaupt gegessen habe. Hunger macht bestimmt den besten Koch 😉
Heute gehen wir Abends in die Stadt und schauen uns mal an, wie hier Karneval gefeiert wird.
Bis zum nächsten Mal