Nachtrag zu Nevis:
Wir sind natürlich noch einige Tage länger auf Nevis geblieben … Pläne sind da, um nicht eingehalten werden zu müssen.
Beim Ablassen des Beibootmotors zum Dingi hat Raimund, im Beiboot stehend, kurz das Gleichgewicht verloren und ist mit dem 20 Kilogramm schweren Motor komplett ins Wasser gefallen. Mit seinem schönen, bunten, Lieblingspulli, den er in Gran Canaria gekauft hat. Das Sicherungsseil, welches am Motor befestigt ist, und ihn vom kompletten Untergehen bewahren soll, ist dabei natürlich auch einfach gerissen. Raimund hat es doch irgendwie geschafft, den Motor auf das Beiboot zu heben. Immer wenn es interessant wird, ist die GoPro nicht einsatzbereit. Raimund behauptet bis zum heutigen Tag, dass Siggi ihm absichtlich einen Stoß gegeben hat 😉
St. Kitts:
Ein paar Tage später sind wir dann wirklich nach St. Kitts gefahren. Es waren nur 10 Seemeilen und nach weniger als 2 Stunden waren wir im Hafen „Port Zante Marina“. Zum ersten Mal seit Europa haben wir wieder an Dalben festgemacht, so wie wir es in unserem Heimathafen oft geübt hatten. Die Behördengänge waren angenehm kurz, da wir ja schon in Nevis einklariert hatten. Die Liegegebühren sind mit 0.50 US $ pro Feet Länge sehr günstig, dafür sind die sanitären Anlagen sehr schlecht. Nur eine von den beiden Duschen hat funktioniert.
Die Insel ist, verglichen zu Nevis, relativ laut. Wir sind ja auch mitten in der Hauptstadt von St. Kitts. Am Abend wird von allen Seiten Musik gespielt und später gibt es auch noch eine Wahlkampfveranstaltung, von der Art, wie ich mir solche Veranstaltungen in Deutschland in den Jahren 1930-1945 vorstelle. Sehr aggresive Reden.
Am nächsten Tag gab es in der Stadt jedoch eine Party, zum Ende des Karnevals. Wir sind mit Antje und Ingo hingegangen. Kurz, bevor wir an der großen Bühne ankommen, hört die Musik auf und jemand beginnt, eine Rede zu halten. Wie langweilig …
Wir kamen, ins Gespräch mit einem Einwohner der Stadt. Er hat uns gleich mal 3 Bier ausgegeben und war sehr freundlich. Hat mehrfach betont, dass er ja kein „böser Mensch“ ist. Nachdem ich ihm in der zweiten Runde ein Bier ausgegeben habe, kam jedoch eine Polizistin zu ihm, unterhielt sich lange mit ihm, und dann war er auch schon weg.
Am nächsten Tag wollten wir mit der Amazone-Crew die Insel erkunden. Hier gibt es eine alte Zahnradbahn Schmalspurbahn, die um die halbe Insel fährt. Zurück kommt man mit dem Bus. Auf der Homepage haben wir keine Informationen zum Preis oder zu den Fahrplänen gefunden. So machen wir uns auf den Weg und laufen die 3 Kilometer zum „Bahnhof“. Blöderweise kamen wir zu spät, an diesem Tag fährt kein Zug mehr, erst übermorgen (Montag) wieder, soll auch 89 US $ pro Person kosten. Dumm gelaufen … so suchen wir uns nach einem kurzen, aber lustigen Gespräch mit dem Schaffner, ein schattiges Plätzchen unter einem Baum und verbringen 1-2 Stunden quatschend darunter.
Auf dem Rückweg wird noch im Supermarkt eingekauft und lecker in einem chinesischen Restaurant gegessen. Danke an Ingo und Antje, die uns zu diesem Essen eingeladen haben. Siggi und Raimund sind irgendwann nach dem Essen in einem Pfandhaus verschwunden. Nach einer viertel Stunde sind dann auch Antje, Ingo und ich ins Pfandhaus gegangen. Siggi hält ein Saxophon in der Hand und spielt darauf. Leicht zögernd, beschließt er dann doch, das Saxophon zu kaufen. Juppie, noch ein weiteres Instrument auf der riesigen Cello 😀
Abends studieren Raimund und Siggi ein Lied ein, schöne Atmosphäre.
Der nächste Tag beginnt … heiß! Wir wollten zur nächsten Insel starten … gemütlich. Raimund hat noch mit Viktor und anderen Ge-Skyped, Siggi seine heroische Tat für den Tag vollbracht und ich auch … aber dazu ein eigener Beitrag.
Nach dieser atemberaubenden Story ging es gemütlich 10 Seemeilen weit in die nächste Ankerbucht im Norden der Insel. Außer uns war kein anderes Segelschiff in der Bucht. Der Anker grub sich in den feinen Sand ein und wir hatten einen entspannten Abend, bevor es am nächsten Tag weiter nach St. Martin ging. Die Insel brannte, aber nur ein klein wenig, bestimmt kontrolliert.